Montag, 16. Dezember 2013

Kyosho Dslot43 Karosserie auf dNano Chassis

Die blaue Karosse

Wie ja weiter unten schon mal erwähnt hat mir der beste Schwiegervater der Welt ja meinen Lamborghini Murcielago blau eingefärbt, damit sie sich von den anderen Murcis bei den Rennen unterscheidet.
Soweit, so gut, bei den ersten beiden Rennen des Tirol Cup hat sich aber gezeigt, dass dunkelblaues Auto + riesige, schwarze Strecke + Turnhallenbeleuchtung = Ratespiel, wo/wie das Auto jetzt in der hintersten Geraden so unterwegs ist.
Kein Problem, mittlerweile sind ja eh die meisten anderen Murcielago-Fahrer mit anderen Autos unterwegs, also kaufe ich mir einfach eine original-Karosserie in gelb oder grün, das sind ja beides helle Farben und gut zu sehen. Schwupps, schon kommen wir auf ...

Das dNano-Problem

Es wird in Foren spekuliert, ob Kyosho dNano vollständig aufgibt oder wie oder was, Tatsache ist jedenfalls, dass man eine dNano-Karosserie für Lamborghini Murcielago kaum mehr bekommt (Ich habe nur Händler in Griechenland und USA gefunden, mit jeweils horrenden Versandkosten...).
Und das Auto umbauen will ich nun auch nicht, dafür fährt es zu gut.
Kein Problem es gibt ja für Leute, die nicht lenken können, Slotbahnen und von Kyosho im gleichen Maßstab die dSlot43-Serie.
Und da gibts (noch?) Karosserien in Hülle und Fülle, darunter auch Murcielagos.

Also hab ich heute eine solche beim hiesigen Händler gekauft:

Sieht prima aus, aber der Abstand vorne zwischen Räder und Karosserie könnte kleiner sein.

Und das ganze hat auch den gleichen Befestigungsmechanismus wie dNano, also rauf damit:
Jetzt gibt es sicher irgendwo auf der Welt einen russischen Oligarchen, der seinen Lambo zum SUV mit viel Bodenfreiheit umbauen hat lassen, ich steh da nicht so brutal drauf und hätte das Teil gerne etwas tiefer, sprich so, wie es sich gehört.

Halterungen lösen

Verursacher des Problems sind die Halterungen, die man hier schön sieht:

Diese müssen weiter nach unten (wenn die Karosse aufm Dach liegt), damit aus dem SUV wieder ein Sportwagen wird.

Leider stellt sich heraus, dass die Jungs von Kyosho verdammt gut kleben. Die Teile sind bombenfest drauf und lassen sich nicht so ohne weiteres mit einem Skalpell lösen. An sich natürlich gut, in meinem Fall aber schlecht.

Ich hab mit dem Skalpell links und rechts versucht den Halter vom Rest zu trennen und mit ein wenig Zacki Cleaner (von Multiplex) den Rest dann soweit eingeweicht, dass ich es herausbrechen konnte. Der Cleaner weicht aber natürlich nicht nur den Kleber ein, sondern alles andere (Halter, Karosserie), was mäßig toll ist.
 Man sieht schon, dass das nicht sauber herausgelöst wurde, sondern halt "irgendwie". Daher gings dann weiter in der

Werkstatt

Dort habe ich mit dem Proxxon IBS samt Fräsaufsatz die inneren Plastiklippen noch weiter zurückgenommen, ein Wiederanbringen der Halterungen schien dann aber ein aussichtloses Unterfangen, zu uneben waren die Teile.

Die Rettung hieß Balsaklötzchen, auf diese wurden die (etwas plangeschliffenen) Halterungen zuerst mit Superkleber montiert, dann die Klötzchen zwischen die äußeren Plastiklippen geklemmt und (nach eine Passprobe) mit Superkleber fixiert.
Schön sieht es noch immer nicht aus, aber es funktioniert.
Ganz wichtig: Die Zylinder (die dann in das Loch im Chassis greifen) waren zu lang, die musste ich (mit dem Kreissägenaufsatz auf der Proxxon) auch noch abschneiden.

Das Ergebnis

Schon viel besser, wenngleich vorne immer noch zu hoch, da ist mir bis jetzt aber nix eingefallen.

Fazit

Wenn man noch eine Original dNano-Karosserie bekommt, sollte man auf jeden Fall diese nehmen, die paar Euro Unterschied sind den Aufwand nicht wert.
Wer - wie ich - verzweifelt ist, kann sich aber natürlich die Bastelei antun.

Sonntag, 26. Mai 2013

Tiefziehbox selbst gebaut

Nachdem ich in verschiedenen Foren schon über den Bau einer Tiefziehbox gelesen habe, wollte ich mir selbst auch so ein Teil bauen, um Kabinenhauben herstellen zu können. Das Tiefziehen funktioniert so: 
  1. Man erstelle eine Form, über die man später die Folie tiefziehen will
  2. Man erwärmt ein Stück thermoplasticher Folie, sodass diese weich und verformbar wird
  3. Dann legt man die Folie über die Form und saugt diese fest darüber
  4. Die Folie kühlt aus und bleibt verformt
Für Schritt 3 braucht man eine Tiefziehbox, auf die man die Form legt und (mit Hilfe des Staubsaugers) die Folie ansaugen kann.

Angefangen habe ich mit einer sehr einfachen Stapel-Kiste im A4-Format, die ich im Baumarkt bekommen habe.
Auf die oberen Kanten habe ich mit Tesa Moll eine Dichtung aufgeklebt, die dann für richtig guten Unterdruck sorgt. 

Weil die Kiste recht billig und damit in den Ecken und Kanten nicht luftdicht ist, habe ich diese mit Holzleim ausgefüllt:
 

Danach habe ich aus zwei A4 großen Pappelsperrholzblättern den Spannrahmen gebaut, indem ich einen Innenausschnitt angefertigt habe, was dank Proxxon Industriebohrschleifer und Neutechnik Stichsägentisch ein wahres Vergnügen war.
 Auf dem Bild zu sehen sind auch zwei Streifen, die ich für das Abdichten der Kiste bei den Griffmulden verwendet habe (sonst wäre sie ja auch nicht dicht).

Dann habe ich noch eine Kiefernleiste rundherum angebracht und zwar so, dass diese ca. 1 mm unter der Kisten-Kante eine Auflage bilden, auf welche später das Lochblech kommt.

Dann fehlten nur noch zwei Dinge: Der Anschluss für den Staubsauger und das Lochblech, auf den die Form gestellt wird.

Beim Staubsaugeranschluss hatte ich das Problem, dass der Staubsauger 35 mm Durchmesser hat und mir aber nur Topfbohrer in 32 mm (zu klein) und 38 mm (zu groß) zur Verfügung standen. Glücklicherweise fand sich noch ein Adapterstück vom Staubsauger, dass auf einer Seite 32 mm hatte. Dieses passt nun genau saugend in das Loch.


Vor dem Schneiden des Lochblechs hatte ich eigentlich den meisten Bammel, weil halt Metall schneiden und so, die Angst war aber gänzlich unbegründet, das "Allesfresser"-Sägeblatt, dass ich in meiner Stichsäge hatte kam locker durch das 1 mm dicke Blech. Bei der Längsseite reichte allerdings die Ausladung des Stichsägentisches nicht aus und die Verlängerung habe ich noch nie montiert, also versuchte ich mein Glück mit der Diamanttrennscheibe auf dem Bohrschleifer und auch das ging durch wie Butter.

Mit 4 Schrauben noch das Lochblech ein wenig fixiert und fertig ist die Kiste:



Jetzt müsste ich eigentlich nur noch etwas sinnvolles zum Tiefziehen finden :-)

Sonntag, 5. Mai 2013

KIS Midi

Der Plan

Erst wollte ich ja einfach so einen "from scratch" bauen, einen Schmeissgeier. Doch nach mehrmaliger Lektüre der (ausführlichen, guten) Bauanleitung, die Werner Stark mir geschickt hat, musste ich mir eingestehen, dass ich das wohl so nicht gebacken bekomme.

ARF-KIS

Also hab ich im November des Vorjahres einen ARF-KIS bei Werner bestellt, mit 4 Servos und Akku inkl. Versand habe ich nur 135 € bezahlt, da kann jede Chinesen-Schaumwaffel einpacken :-).

So war es auch nicht weiter tragisch, dass ich erst die Querrudier-Scharniere austauschen musste, weil Werner gerade kein passenderes Klebeband zur Verfügung hatte, der in diesem Blog schon mehrfach erwähnte beste Schwiegervater hat mir ein hauchdünnes, sehr gut geeignetes Scharnierband gebracht; im folgenden Foto sieht man einen kleinen Trick, wie man bei solchen Bändern den klebrigen Teil von der Trägerfolie lösen kann: Man nimmt einfach zwei kleine Stücke konventionelles Tixo klebt diese auf beide Seiten des Scharnierbands und zieht es auseinander.


Und so sehen die Flügel nach erfolgreicher Neu-Scharnierung aus:




Der Zusammenbau war denkbar einfach, es mussten nur noch die Ruder eingeklebt werden, nachbessern musste ich hier nichts, Seiten- und Höhenruder waren perfekt winkelig, um das gut kontrollieren zu können, hab ich allerdings das Seitenruder (das ja schon mit Feder versehen ist) in eine gerade Position fixiert (daher die Klemmen auf folgendem Bild)




An Stelle des Drahtbiegens habe ich mich bei der Befestigung der Querruder für  ein Gestängeanschluss-Set von Multiplexx entschieden, damit kann ich die Flügel leichter de/montieren.



Eine heikle Sache war dann noch der Einbau der RC Komponenten. Der Hinweis auf Empfänger mit Kopfanschluss in Werners Bauanleitung ist wohl nicht umsonst da, jedenfalls hatte ich mit meinem Standard Futaba-Empfänger (R617) keine Chance, weil zu breit. Und auch der Versuch den QuickSky S7 (passt von der Breite her genau) vorne einzubauen, scheiterte, weil dann Kabel oben rausragen:


Ergo musste der Empfänger hinter die Servos, dafür waren in der Rumpfspitze 9 g Blei fällig. Mit einem anderen Empfänger oder dem Akku in Würfelform könnte ich hier vielleicht noch ein wenig optimieren. Die Antennen des Empfängers hab ich über zwei Löcher im Rumpfboden nach aussen geführt, was aufgrund des Balsaholzes zwar nicht notwendig gewesen wäre, aber im Rumpf war einfach kein Platz mehr, um sie vernünftig zu verlegen.

Erstflug

Nach dem langen, langen Winter war es dann letztens endlich soweit. Ab auf den Scheibenbichl und Einfliegen.
Ergebnis: Es fliegt, aber ein paar Dinge muss ich noch verbessern.

Zum Einen hatte die Seitenruderanlenkung soweit nachgegeben, dass auch mit Trimmung kein Geradeaus mehr drin war. Das hab ich durch zwei kleine Knoten im Seil zu hause schon gelöst.

Zum anderen "hängt" ein Querruder (trotz des tollen Scharnierbands) ein wenig nach unten. Das wird durch ein kleines Folienscharnier gelöst, das ich innen anbringe.

Und schliesslich ist mein Drehwurf noch sehr verbesserungsfähig. Das arme Teil wird in den unmöglichsten Lagen von mir in die Luft geschickt. Gut, dass die Querruder so bissig sind und der KIS jederzeit wieder waagrecht zu bekommen ist ;-).

 Zweitflug

Letzens hatte ich dann mit den Verbesserungen einen zweiten Anlauf genommen. Dabei mit Klappenwölbung und so eine Weile experimentiert, wodurch der KIS immer besser "oben" blieb.
Dann allerdings hat sich leider bei einem Drehwurf die innere Schraube rausgedrückt, sodass der Flügel leicht auseinander ging.
Zum Glück war im Flug nichts zu merken und nach der Landung hab ich den Defekt gleich bemerkt, sodass die Reparatur eine kleine bleibt.

Ein Bruch löst den anderen ab ....

Nach einigem Knobeln hab  ich die ausgebrochene Schraube repariert, indem ich einfach einen cm weiter vorne ein weiteres Loch gebohrt habe und dort der Flügel nun fixiert wurde.
Danach ging es wieder auf den Hang, wo mir netterweise ein HLG - Profi zu Hilfe kam und das Ding mal richtig weit hochgeschleudert hat.
Leider hat der KIS noch eine Tendenz, sich auf den Rücken zu legen, aber mit ein wenig korrigieren nach dem Start geht es schon besser.
Meine eigenen Drehwürfe bleiben leider recht bescheiden, am schlimmsten aber ist, dass ich bei der Bergung ausgerutscht bin und mich mit der Hand auf dem Höhenleitwerk abgefangen habe. 3mm-Balsa hat aber gegen > 90 kg eher wenig Chancen und damit steht nun ein Höhenleitwerk auf der Bauliste ganz oben :-/.