Sonntag, 11. Februar 2018

Baubericht Neo, Flügel Zentralstück

Nachdem ich im November in mehreren Chargen die Teile für den Neo gefräst hatte, ging ich im Dezember an den Flügelbau, von dem ich euch hier berichte. 

Nasen- und Endleisten

Als ersten Schritt musste ich die Nasen- und Endleisten für alle Flügelteile vorbereiten. Ein Versuch mit der CNC Fräse war mangels vernünftiger Spannmöglichkeit (die 6 x 6 Balsaleiste gab einfach zu leicht nach) erfolglos, daraufhin versuchte ich es - wie im FMT angegeben - mit der Tischkreissäge.
Um dabei exakt symmetrische Teile (für Mittelteile und Ohren) zu produzieren habe ich jeweils zwei etwas überlange Nasen-/Endleisten mit ganz wenig Superkleber an den Enden aneinandergepunktet. Danach habe ich an einem Probestück die richtige Höhe für das Hartmetall-bestückte Kreissägeblatt ermittelt, sodass sich 2mm Tiefe Nuten ergeben, wenn  man die Leisten senkrecht darüberführt. Natürlich musste ich den Spaltkeil und den Sägeblattschutz hierfür entfernen.
Die Leisten mit etwas Übermass zuschneiden und an den Enden "zusammenpunkten"

Perfekt symmetrische Endleisten

Das Kreissägeblatt ist nur 1,6mm breit, d.h. die Nuten sind etwas zu schmal für die Rippen. Dieses Problem habe ich aber zu meinem Vorteil genutzt, indem ich beim Einbau die Rippen leicht keilförmig gefeilt habe, dann können sie leicht reingedrückt werden und passen dann absolut saugend.
Nachdem die Nuten geschnitten sind kann man die Leisten mit dem Skalpell vorsichtig trennen. Die Klebstoffreste sind egal, weil sie sich an einer Stelle befinden, die später ohnehin weggeschnitten wird.

Zentralstück

Wie im Bauplan beschrieben habe ich zunächst die untere Beplankung mit dem Holm verleimt, wobei ich noch Erfahrung über die benötigte Leimmenge sammeln muss, ich nehme meistens zu viel davon. 
Danach wird die Nasenleiste daraufgeklebt und nach dem Trocknen vorne unterlegt. Schon kann es losgehen:
Zentralstück, erste Schritte
Wie ihr seht arbeite ich mit Gewichten und Stossnadeln zur Fixierung. Der Bauplan liegt unter einer Plastikfolie. Damit bleibt nichts am Untergrund kleben, der Holzleim haftet am Plastik praktisch gar nicht.

Verstärkungen

Eine kleine Herausforderung waren die Verstärkungen aus Pappelsperrholz an den äußeren Enden des Zentralstücks. Wie ihr auf dem folgenden Foto sehen könnt, sind mir diese etwas zu klein geraten, bzw. ensteht durch die nach innen geneigte Abschlussrippe unten ein kleine Spalt.

Verstärkung, Tragflächensicherung im Detail
Beim Zentralstück habe ich dieses Problem ignoriert bzw. den Spalt mit Leim geschlossen, bei den Mittelteilen wollte ich es dann besser lösen und habe die Verstärkungen etwas breiter neu gefräst um sie anschließend mit dem Tellerschleifer zuzuschleifen und zwar (relativ) genau im benötigten Winkel.

Endrippen

Die Abschlussrippen kamen leicht verzogen aus der Fräse (die Platte hatte wohl an der Stelle einen leichten Verzug). Beim Versuch eine Rippe etwas gradezubiegen ist diese dann gleich gebrochen. Also habe ich beide Rippen aus einem gerade Stück Pappelsperrholz noch einmal gefräst.
Neue Abschlussrippen, alte Rippen gebrochen und schief

Störklappenleiste

Die Leiste, an der später die Störklappe befestigt wird, muss ca. 10° abgeschrägt werden (damit die Klappe beweglich ist / sich schließen kann. Ich habe das Blatt der Tischkreissäge um 10° geneigt und aus einem 4mm dicken Balsabrett die Leiste abgeschnitten. Um die Breite der Leiste exakt zu bekommen wurde zuerst ein Probestück gesägt, mit der Schublehre abgemessen und anschließend mit der Feineinstellung der Säge korrigiert.
geneigtes Sägeblatt, Parallelanschlag
die 10° abgeschrägte Leiste

Das Ergebnis

Nachdem ich noch Füllstück, Beplankung und Dübelaufnahme gefertigt und eingeklebt hatte, sah das Zentralstück schon recht ansehnlich aus. Achtung! auf dem folgenden Foto sind Störklappe, Hilfsholm, etc. nur eingelegt, noch nicht eingeklebt. Das kann erst erfolgen, wenn die Nasenleiste vorne abgeschrägt wurde und die obere Beplankung geklebt werden kann (dazu später)
Das Zentralstück